Der größte europäische Ärztekongress für Naturheilverfahren und Komplementärmedizin findet vom 29.10. bis 03.11.2010 in Baden-Baden statt. Mehr als 4.000 Ärzte zahlreicher Fachrichtungen tauschen sich hier aus unter dem Motto „Komplementärmedizin – Erfolg durch Synergien“. Im Fokus stehen neue Ansätze und Forschungsergebnisse, die bei der Behandlung der Patienten helfen.
Mit dem Hans-Heinrich Reckeweg Award werden jährlich herausragende wissenschaftliche Arbeiten im Bereich Bioregulation und Homotoxikologie ausgezeichnet, deren Begründer Hans-Heinrich Reckeweg war. Hauptpreis und Förderpreis werden von der Firma Heel gestiftet. Die Preisverleihung fand am 30. Oktober im Kurhaus Baden-Baden statt. Mehrere hundert Therapeuten aus aller Welt applaudierten den Gewinnern, die ihre wissenschaftliche Arbeit im Rahmen des Symposiums der International Society of Homotoxicology and Homeopathy (ISOHH) vorgestellt hatten.
Der spanische Sportmediziner Dr. Hernán Silván wurde dieses Jahr mit dem mit 10.000 € dotierten Hauptpreis ausgezeichnet. Er hatte bei Marathonläufern mit „Piriformis-Syndrom“, einer schwer zu behandelnden Reizung des Ischias-Nervs, die Wirksamkeit von Traumeel-Injektionen ergänzend zur Standardbehandlung untersucht. Die Studie wurde, wie die Jury lobte, vorbildlich geplant, durchgeführt und protokolliert.
Dr. Silvan behandelte 31 Läufer mit der Standard-Behandlung, bei 31 weiteren spritzte er zusätzlich wöchentlich Traumeel in die Haut (intradermal) nahe dem Piriformis-Muskelansatz. Die Behandlungserfolge verglich er anhand der subjektiven Aussagen der Patienten zur Veränderung des Schmerzempfindens sowie mithilfe objektiver orthopädischer Tests. Die zehnwöchige Studie ließ erkennen, dass Traumeel-Injektionen die Resultate der Standardbehandlung verbessern können.
Den Förderpreis 2010 im Wert vom 5.000 € erhielt die Russin Dr. Oxana Kirgizova. Die Kinder- und Jugendmedizinerin führte eine klinische Studie durch, um die Wirksamkeit anti-homotoxischer Medizin bei Funktionsstörungen der Hypothalamus-Hypophysen-Eierstock-Nebennierenrinde-Achse junger Mädchen zu überprüfen. Eine Fehlfunktion dieser Hormonkette kann z.B. Kopf- oder Regelschmerzen bis hin zu Stoffwechselstörungen zur Folge haben.
Dr. Kirgizova injizierte 40 Patientinnen subkutan (unter die Haut) anti-homotoxische Medikamente in ausgewählte Akupunktur-Punkte, 40 erhielten die Standard-Behandlung, 40 wurden mit Akupunktur behandelt. Anhand der Veränderung der Symptome sowie mithilfe objektiver Tests, u.a. auf Basis der Elektroenzephalografie (EEG) und Bluttests, zeigte sich, dass anti-homotoxische Injektionen in Akupunktur-Punkte die Wirksamkeit der klassischen Akkupunktur und der Standard-Behandlung übertrafen.