Kleine Linsen aus einem Guss

SCHOTT fertigt Arrays hochbrechender Linsen mit präzisem Blankpressverfahren

Mainz (Deutschland), 04. Juni 2010 – Der Markt für Hochleistungs-LEDs (Light Emitting Diodes) wächst rasant. Um dem steigenden Bedarf zu begegnen, entwickeln Zulieferer neue Wege, um Komponenten in hoher Stückzahl zu fertigen. SCHOTT hat nun ein präzises Blankpressverfahren patentiert, mit dem sich Streifen und Arrays von hochbrechendem Mini-Linsen aus Glas fertigen lassen. Glasarten wie P-LASF47 ermöglichen bei kompakten Abmessungen der Lichtquelle einen hohen Lichtdurchsatz für Wellenlängen von 360 bis 2.000 nm.

Von der Medizintechnik bis zu Hochleistungs-Leuchten etwa für die Bühnen- und Architekturbeleuchtung, Auto-Scheinwerfer und UV-Anwendungen – Glas ermöglicht kompakte Beleuchtungs- und Optik-Lösungen. Es bietet eine hohe Lichttransmission und ist zugleich unempfindlich gegenüber Hitze, Feuchtigkeit und UV-Bestrahlung.

Besonders kleine Linsen und optische Komponenten werden zunehmend nachgefragt, um immer kompaktere Designs bei Lichtquellen und Optiken zu realisieren. Daher hat SCHOTT das Präzisionsblankpressverfahren weiter optimiert und ist nun in der Lage, Arrays und Streifen präzise geformter Linsen in hoher Zahl zu fertigen.

„Die Linsen können eine sehr hohe und steile Wölbung haben und lassen sich extrem dicht anordnen“, sagt Dr.-Ing. Ralf Biertümpfel, Application Manager bei SCHOTT in Mainz. „Das macht sie beispielsweise für Lichtquellen mit mehreren LEDs besonders attraktiv. Streifen und Arrays von Linsen sind erheblich einfacher zu bearbeiten und zu platzieren als Einzel-Linsen.“

So lassen sich beispielsweise 19 asphärisch geformte Linsen mit 5 mm Durchmesser und 2.5 mm Höhe auf einem Array mit nur 25 mm Durchmesser anordnen. Das Verfahren ermöglicht auch weitere Lieferformen, wie z.B. diffraktive optische Elemente und Fresnel-Linsen sowie freie Kombinationen mehrerer Designs.

„Darüber hinaus lässt sich das Verfahren zur Fertigung hybrider optischer Komponenten nutzen“, erklärt Ralf Biertümpfel. „In einem einzigen Prozessschritt können wir zwei oder mehrere optische Materialien miteinander verschmelzen und gleichzeitig formen. So bieten sich völlig neue Optionen zur der kosteneffizienten Miniaturisierung optischer Systeme.“

Die Low-Tg Gläser P-LASF47 (nd = 1,8016), N-LAF33 (nd = 1,7821), P-SK57 (nd = 1,5843) und N-FK5 (nd = 1,4850) wurden von SCHOTT speziell für das Präzisionsblank-pressverfahren ausgelegt. Sie besitzen einen niedrigen Schmelzpunkt (Tg) unter 550° Celsius und eignen sich zur Fertigung hochbrechender optischer Komponenten.

Darüber hinaus wurde erst kürzlich das Angebot an Low-Tg Gläsern erweitert. Die folgenden Glastypen sind – vorzugsweise in Form von Rods – ab sofort lieferbar: P-SF68 (nd = 2,0052), P-LASF51 (nd = 1,8100), P-LASF50 (nd = 1,8086), P-LAK35 (nd = 1,694), P-SK60 (nd = 1,6104) und P-SK58A (nd = 1,58913).

Asphärische Linsen aus hochbrechendem Glas können als Array mit einem optimierten Blankpressverfahren hergestellt werden. Das Bild zeigt ein 19-Linsen-Array mit einem Durchmesser von 25 mm. Jede einzelne Linse besitzt einen Durchmesser von ca. 5 mm. Quelle: SCHOTT

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SCHOTT ist ein internationaler Technologiekonzern, der seine Kernaufgabe in der nachhaltigen Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen sieht. Dafür werden seit mehr als 125 Jahren Spezialwerkstoffe, Komponenten und Systeme entwickelt. Unsere Hauptmärkte sind die Branchen Hausgeräteindustrie, Pharmazie, Solarenergie, Elektronik, Optik und Automotive. Der SCHOTT Konzern ist mit Produktions- und Vertriebsstätten in allen wichtigen Märkten kundennah vertreten. Rund 17.400 Mitarbeiter erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2008/2009 einen Weltumsatz von rund 2,3 Milliarden Euro. Die technologische und wirtschaftliche Kompetenz des Unternehmens ist verbunden mit der gesellschaftlichen und ökologischen Verantwortung. Die SCHOTT AG ist ein Unternehmen der Carl-Zeiss-Stiftung.