Astronomen planen, das weltgrößte Solarteleskop auf Haleakalā, Maui, Hawaii zu errichten. Mehr als 3.000 Meter über dem Meeresspiegel ist die Luft inmitten des Pazifiks außergewöhnlich klar, trocken und still – Idealbedingungen für ein terrestrisches Teleskop zur umfassenden Beobachtung der elektromagnetischen Aktivitäten auf der Sonnenoberfläche. Das Projekt wird von der U.S. National Science Foundation finanziert. Die Errichtung des ATST beginnt im Anschluss an die Baufreigabe durch das Hawaiianische Ministerium für Land und Bodenkultur. Ab 2018 soll ATST in Betrieb gehen. Der Primärspiegel hat einen Durchmesser von 4,25 Metern und wird auf eine Öffnung von 4 Metern maskiert. Er fokussiert das einfallende Sonnenlicht auf einen Hitze-Stopp, von wo aus es weiter an das optische System des Teleskops geleitet wird.
Der gewölbte Primärspiegelträger wird aus „Zerodur“ Glaskeramik von SCHOTT gefertigt und ist bis zu rund 76 Millimeter dünn. So lässt er sich leicht durch Aktuatoren auf der Rückseite anpassen und auf Umgebungs-Temperatur abkühlen, um Bildverzerrungen zu vermieden. „Unsere Glaskeramik hat die hervorragende Eigenschaft, dass ihr Ausdehnungskoeffizient praktisch bei Null liegt“, erklärt Dr. Thomas Westerhoff, Leiter der Produktgruppe „Zerodur“ bei SCHOTT. „Das ermöglicht eine verzerrungsfreie Spiegelung des Lichts. Die Glaskeramik ist zudem äußerst formstabil und mit einer spezifischen Dichte von 2,53 Gramm pro Kubikmeter sogar leichter als Aluminium.” Seit 1968 liefert SCHOTT großformatige Spiegelträger aus „Zerodur“ für astronomische Observatorien auf der ganzen Welt. Mit dem Swedish Solar Telescope auf La Palma, dem New Solar Telescope am kalifornischen Big Bear Lake, dem Ballon-getragenen „Sunrise“ und dem demnächst in Betrieb gehenden deutschen GREGOR Teleskop auf Teneriffa sind die modernsten und größten Sonnenobservatorien der Welt derzeit alle mit Spiegelträgern aus „Zerodur“ Glaskeramik ausgestattet.