In Ländern wie Norwegen, die eine Frauenquote eingeführt haben, sehe die Situation ganz anders aus. „Dort gibt es Betreuungsstrukturen, von denen wir in Deutschland nur träumen können“, bekräftigt Schuhmacher. „In Deutschland dagegen fehlen Betreuungsplätze, Ganztagsschulen, Angebote für die Ferien – vor allem fehlt aber nach wie vor die gesellschaftliche Akzeptanz.“
Die Wirtschaftsjunioren Stuttgart und viele andere Kreise in Deutschland setzen sich deshalb für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein. „Wir als junge Unternehmer wollen hier Vorbild sein, indem wir uns für flexible Arbeitszeiten einsetzen und selbst Betreuungsplätze für Kinder schaffen“, sagt Maxim Kushnir, Präsident der Wirtschaftsjunioren Stuttgart 2011 und Vater eines fünfjährigen Sohnes. „Wir sind der Überzeugung, dass dies ein besserer Weg ist, als Quoten einzuführen.“
Schumacher dazu: „Anstatt die Diskussion um Frauenquoten weiterzuführen, solle die Politik ihre Energie besser in Betreuungsmöglichkeiten und Ganztagsschulen investieren. Wir wollen qualifizierte Frauen in unseren Unternehmen halten – aber dazu muss auch die Politik ihren Beitrag leisten.“
Am 8. Februar 2011 findet eine Podiumsdiskussion zum Thema „Kinderbetreuung nach Beginn der Schulzeit“ statt. Interessenten sind herzlich eingeladen, mitzudiskutieren. Veranstaltungsort ist das Stuttgarter Rathaus, Mittlerer Sitzungssaal, Beginn ist 19:30 Uhr. Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.staedt-geb.de/