Zinser macht blau. Das bedeutet keineswegs, dass die Öffnungszeiten reduziert werden – auch wenn dies auch eine Möglichkeit wäre, die ehrgeizigen Energiesparziele zu erreichen. Vielmehr ist das Modehaus beim Thema Energieeffizienz stilprägend. Passend zur Klimaschutzkampagne „Tübingen macht blau“ will Zinser den Energieverbrauch in allen sieben Niederlassungen in Baden-Württemberg drastisch senken.
„Energie effizient zu nutzen ist kein Modetrend, sondern eine Notwendigkeit“, sagt Hans-Joachim Zinser, geschäftsführender Gesellschafter des traditionsreichen Familienunternehmens. „Den Verbrauch zu reduzieren rechnet sich – für die Umwelt, für die Mitarbeiter und das Unternehmen, insbesondere aber für die Kunden. Da wir die Kosten im Griff halten, können wir als Modehaus im Herzen der Stadt auch in Zukunft Impulse geben.“
Zinser, das ursprünglich Herrenberger Unternehmen, ist seit 1950 in Tübingen und hat seinen Hauptsitz seit 1976 im Zentrum des Zinser-Dreiecks mit einer Ladenfläche von mehr als 9000 qm. Modische Akzente setzt Zinser auch in Herrenberg, Reutlingen und Singen sowie in Offenburg und Lahr unter dem Namen Boschert. In Reutlingen hat sich zudem das Department Z ganz der Young Fashion verschrieben.
„Alle Häuser der Zinser-Gruppe sollen nun nach dem Beispiel Tübingens energetisch auf Vordermann gebracht werden“, erklärt Dr-Ing. Wolfgang Kürner, Geschäftsführer der Elektro Kürner GmbH. „Wir überprüfen alles – Beleuchtung, Lüftung, Kälte- und Heizungsanlagen – und entwickeln jeweils individuell ein sicheres und effizientes Versorgungskonzept. So können wir CO2-Emissionen und Energiekosten oft radikal senken!“
In Tübingen installierte Elektro Kürner zwei erdgasbetriebene Blockheizkraftwerke. Sie erzeugen zugleich Wärme und Kälte, beispielsweise für die Klimaanlage, sowie Strom. Der Vorteil: Beim Kraftwerk im eigenen Haus lassen sich und 90 Prozent der Primärenergie nutzen, bei der klassischen Versorgung wären es nur 40 bis 50 Prozent. Weitere Effizienzgewinne erschließt die intelligente Gebäudetechnik.
Die Bilanz der Sanierung: Um mehr als 20 Prozent soll der Energiebedarf sinken, die Energiekosten lassen sich sogar halbieren. Öffentliche Investitionszuschüsse wurden nicht beantragt. Unbürokratisch und rasch erfolgte die Umsetzung. Das freut auch den Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer, der gemeinsam mit Baubürgermeister Cord Soehlke am 17. Mai an der Vorstellung des neuen Energiekonzepts teilnimmt.