Forscher haben die biologischen Prozesse bei einer Entzündung vollständig beobachtet. Mithilfe der sogenannten „Next Generation Genom-Sequenzierung“ identifizierten sie Veränderungen der Genexpression bei Zellen nach einem Infektions-Stimulus. Außerdem untersuchten sie, welche Wirkung Medikamente auf den Auflösungsprozess der Entzündung hatten. Sie testeten in Kontrollgruppen ein klassisches entzündungshemmendes Dexamethason-Präparat, sowie ein Multi-Target-Komplexarzneimittel auf Basis niedrig dosierter natürlicher Wirkstoffe.
Untersucht wurde der Entzündungsprozess bei einer Infektion, die durch Einatmen von Lipopolysacchariden (LPS) künstlich initiiert wurde. Wissenschaftler nahmen in sechs Zeitintervallen (0, 3, 6, 12, 24 und 48 Stunden) Lungenproben und isolierten die RNA. Beim Auslesen der rund 1,5 Milliarden Gen-Sequenzen konnten z.B. über 400 entzündungsbedingte Veränderungen der Genexpression und -Verbindungen nachgewiesen werden. Auf dieser Basis erstellten die Forscher komplexe Prozessdiagramme, die alle relevanten Pfade und Interaktionen visualisieren.
Nebenwirkungen im biologischen System lassen sich visualisieren
„Wir konnten bei unserer Untersuchung genomisch alle beteiligten biologischen Netzwerke darstellen und sehr genau beobachten, was bei einer Erkrankung und deren Behandlung passiert“, erklärt Dr. Bernd Seilheimer, Head of Bioregulatory Development bei der Biologische Heilmittel Heel GmbH in Baden-Baden, in deren Auftrag die Studie durchgeführt wurde. „Wir haben nun eindeutige wissenschaftliche Belege dafür, dass der Körper auf einen Stressor mit einer Vielzahl von Reaktionen antwortet, die über ein sich selbst regulierendes Netzwerk miteinander in Beziehung stehen.“
„Außerdem konnten wir erkennen, dass die Immunsuppression durch ein klassisches Pharmazeutikum mit dem Einzelwirkstoff Dexamethason zahlreiche Veränderungen bei Genen auslöst, die normalerweise nicht durch eine Entzündung gestört werden“, ergänzt Dr. Seilheimer. „Es wurden dadurch Proteine aktiviert, die für unerwünschte Nebenwirkungen verantwortlich sein könnten. Die Immunreaktion wird unterdrückt – jedoch zu einem unbekannten physiologischen Preis.“
Genom-Forschung unterstützt Multi-Target-Ansatz
Das ebenfalls getestete Multi-Target Kombinationspräparat mit niedrig dosierten natürlichen Wirkstoffen zeigte ein anderes Wirkungsprofil. Die natürliche Immunreaktion des Körpers blieb erhalten, wurde jedoch im Zeitverlauf derart moduliert, dass unerwünschte Effekte minimiert wurden. „Die tief sequenzierende Genomik hat uns gezeigt, dass die Zukunft der Medizin in der Systembiologie liegt. Der reduktionistische Single-Target-Ansatz ist überholt. Er ist schlicht nicht umfassend genug“, sagt Dr. Seilheimer.
Heel wird die moderne Genom-Forschung weiter intensiv nutzen, ergänzend zu präklinischen und klinischen Studien. Bei der wissenschaftlichen Forschung voranzuschreiten hilft dem Unternehmen, Erkrankungen und deren wirkungsvolle Behandlung besser zu verstehen. Als Weltmarktführer für homöopathische Kombinationspräparate entwickelt Heel kontinuierlich das Portfolio an Multi-Target-Medikamenten auf Basis niedrig dosierter natürlicher Wirkstoffe. Ziel ist es, die natürliche Entzündungsreaktion bei Menschen und Tieren bioregulierend zu unterstützen.