Der weltweit größte Hersteller homöopathischer Kombinationsarzneimittel Biologische Heilmittel Heel GmbH wird auch im laufenden Geschäftsjahr seinen Umsatz wieder steigern. Nach Erlösen von 196 Millionen Euro in 2011 ist Geschäftsführer Ralph Schmidt zuversichtlich, 2012 einen neuen Rekordumsatz von über 200 Millionen Euro zu erzielen.
Rund eine Milliarde Tabletten, 90 Millionen Ampullen, 40 Millionen Suppositorien (Zäpfchen), 10 Millionen Packungen Liquida in Form von Tropfen und Sprays sowie 5 Millionen Packungen an Salben und Gelen produziert Heel jährlich. Und die Nachfrage nach den natürlichen Medikamenten steigt stetig, wie Schmidt erläutert: „Allein in Deutschland wachsen wir mit rund 6 Prozent – trotz des insgesamt stagnierenden Marktes.“
70 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet das pharmazeutische Unternehmen im Ausland. In mehr als 50 Ländern sind die Arzneimittel erhältlich, die Heel auf Basis natürlicher Wirkstoffe entwickelt, produziert und über Tochterunternehmen und Vertriebspartner weltweit anbietet. Als Wachstumstreiber sieht der Geschäftsführer vor allem Märkte in Amerika und Osteuropa. „In Ländern wie Russland oder Kolumbien gelingen uns gegenwärtig überdurchschnittliche Zuwächse“, so Schmidt.
„Wir investieren, weil wir wachsen können und wollen“
„Um die steigende internationale Nachfrage zu befriedigen und unser Unternehmen auf Wachstumskurs zu halten, leisten wir Pionierarbeit auf zahlreichen Ebenen“, ist sich Schmidt sicher. Der Geschäftsführer verweist auch auf die Leistungen seines Unternehmens am Standort Baden-Baden, wo die Investitionen auf konstant hohem Niveau liegen: bei über 10 Millionen Euro jährlich, in Summe 80 Millionen Euro in den letzten fünf Jahren.
„Wir investieren, weil wir wachsen können und wollen“, erklärt Schmidt die Zusammenhänge. „Der kontinuierliche Aufwärtstrend erfordert die Ausweitung unserer Kapazitäten.“ Beispielsweise wurde die Produktionskapazität für Tabletten in Baden-Baden verdoppelt, sechs neue Maschinen für die Prozess- und Konfektionierungslinien wurden hierfür in Betrieb genommen. Für Injektionsampullen kann der Marktführer künftig sogar auf eine Weltneuheit zurückgreifen. Zwei Maschinen zur Ampullenetikettierung tragen mit einer neuartigen Technik dazu bei, dass Heel künftig noch schneller, einfacher und exakter produzieren kann.
Weitere Pionierleistungen reklamiert Heel in der Forschung für sich. Mit modernsten medizinisch-wissenschaftlichen Methoden – beispielsweise aus der Genomforschung – untersucht das Unternehmen die Wirksamkeit der eigenen Produkte und investiert dafür jährlich eine zweistellige Millionen-Euro-Summe. Dabei besteht eine Kooperation mit internationalen Experten, Instituten und Hochschulen in 50 Forschungsprojekten. Erst jüngst wiesen Wissenschaftler in einer großangelegten klinischen Studie mit 450 Patienten nach, dass ein hauseigenes Präparat bei verstauchten Knöcheln genauso gut wirkt wie das weithin bekannte Diclofenac, das beispielsweise in Voltaren verwendet wird.
Gute Perspektiven für Mitarbeiter
Hohe Anforderungen an die Qualität von Medikamenten erfordern hoch qualifiziertes Personal. „Es wird zunehmend schwerer, geeignete Fachleute zu finden. Der Suchradius muss ständig erweitert werden“, erklärte Schmidt. Daher investiert Heel verstärkt in seine Mitarbeiter. Die lebensphasenorientierte Personalpolitik setzt auf individualisierbare Programme und richtet sich an den Bedürfnissen der Mitarbeiter aus. Im Vordergrund steht die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, ergänzt durch Maßnahmen wie Gesundheitsmanagement, betriebliche Altersvorsorge oder Pflegebedürftigkeit von Angehörigen. 2010 wurde eine eigene Betreuungsmöglichkeit für Kleinkinder geschaffen. Dabei setzt Heel auf das Modell der Kindertagespflege, bei dem qualifizierte Tagesmütter die Kinder betreuen.
Auch die Ausbildung junger Menschen ist bei Heel seit Jahren ein wichtiges Thema. „Wir setzen auf den eigenen Nachwuchs und sind mehrfach für das hohe Niveau unserer Ausbildung ausgezeichnet worden“, betont Schmidt. Mit 800 der 1.400 Mitarbeiter weltweit gehört Heel zu den großen Arbeitgebern in der Region. Seit 2007 hat das Unternehmen mehr als 100 jungen Menschen mit einem Ausbildungsplatz eine berufliche Perspektive gegeben.