Benzin im Impulsprüfstand

Poppe + Potthoff Maschinenbau nutzt Know-how aus der Diesel-Motorentechnik zur sicheren Hochdruck-Prüfung von Komponenten für die Benzin-Einspritzung

Nordhausen/Werther, 1. April 2016 - Motoren sollen effizienter und sauberer werden. Bis zur Mitte des kommenden Jahrzehnts verlangt die EU eine Verbrauchsreduzierung um 30 Prozent. Die Chinesen haben sich 45 Prozent als Ziel gesetzt, die Amerikaner sogar 50 Prozent. Einen wichtigen Beitrag liefert die Direkteinspritzung: Rund 15 Prozent weniger Benzin auf 100 Kilometer wird dabei gegenüber der herkömmlichen Saugrohreinspritzung benötigt. Und der Verbrauch lässt sich weiter senken – wenn der Druck im Einspritzsystem steigt.

„Bei der Prüfung von Metall- und Kunststoff-Komponenten für die Direkteinspritzung von Benzin gibt es besondere Herausforderungen“, erläutert Johannes Montag, Head of Sales bei Poppe + Potthoff Maschinenbau (Tube 2016, Halle 03/B01, Automotive Testing Expo 2016, Stand 1104). „Die dauerhafte Druckfestigkeit der Bauteile gilt es bei variierendem Bio-Ethanol-Anteil im Benzin zu prüfen. Die Druckwechseltests müssen dabei unter speziellen Sicherheitsvorkehrungen erfolgen, damit kein explosives Benzin-Sauerstoff-Gemisch entsteht.“

Die neue Impulsprüfanlage von Poppe + Potthoff ist äußerst kompakt. Sie verfügt über eine Sicherheitskammer mit Stickstoffspülung für gefahrlose Tests in Benzin sowie optional eine zweite Kammer mit getrenntem Prüfkreislauf für die simultane Druckwechsel-Prüfung mit Öl. Common Rails, Einspritzleitungen, Injektoren, Pumpen und weitere Metall- und Kunststoff-Komponenten lassen sich darin – je nach Druckeinheit – bei einer Impuls-Frequenz von 2 Hz bis 10 Hz mit bis zu 2.000 bar validieren.

Bei der Entwicklung der neuen Anlage profitierten die Spezialisten für Hochdruck-Technologie von der langjährigen Erfahrung mit Diesel-Einspritzsystemen. Diese prüft Poppe + Potthoff mit bis zu 6.000 bar Impulsen von 1 bis 30 Hz. Darüber hinaus bieten die Maschinenbauer aus Nordhausen (Deutschland) Anlagen für die Prüfung unter positivem (bis 15.000 bar) und negativem Druck (bis -0,7 mbar) bei stabilen oder wechselnden klimatischen Bedingungen (-40°C bis +180°C).

Die Messdatenerfassung und Visualisierung erfolgt mit LabVIEW-Anwendungen von National Instruments. Alle Prüfabläufe und Daten werden automatisch auf der Anlage gespeichert und können zur Analyse im Netzwerk exportiert werden. Einzel- und Kombi-Prüfanlagen für Metall- und Kunststoffkomponenten, Autofrettage-Systeme bis 16.000 bar, Hochdruckaggregate und Verdichter, vollautomatisierte Prüf- und Messanlagen sowie umfassende Prüf-Dienstleistungen runden das Portfolio ab.

Poppe + Potthoff entwickelte eine kompakte Impulsprüfanlage mit Sicherheits-kammer für Tests in Benzin bei Impulsen von bis zu 2000 bar. Optional können in einer zweiten Kammer Prüfungen in Öl simultan in einer Frequenz bis 10 Hz erfolgen. Quelle: Poppe + Potthoff

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Johannes Montag, Head of Sales bei Poppe + Potthoff Maschinenbau GmbH in Nordhausen (Deutschland) zusammen mit CEO Stefan Dreyer (links) und CTO Frank Baudler (rechts). Quelle: Poppe + Potthoff

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Poppe + Potthoff Maschinenbau GmbH entwickelt und fertigt Anlagen für die Betriebs- und Dauerfestigkeitsprüfung  von Bauteilen im Automobil- und Schiffsbau sowie weiteren Industrien. Die präzisen und leistungsstarken Sondermaschinen des Spezialisten für Hochdrucktechnik sind in der Forschung, Entwicklung und in der Produktion im Einsatz. Dazu zählen Anlagen für die Berstdruck- und Dichtheitsprüfung, die Impulsprüfung, die Autofrettage sowie die automatisierte Prüfung. Das Unternehmen mit Sitz in Nordhausen (Deutschland) ist ein Mitglied der Poppe + Potthoff Gruppe.

Poppe + Potthoff steht für Präzision. Die Unternehmensgruppe entwickelt und produziert kundenspezifische Stahlrohre, Common Rail Subsysteme, Hochdruckleitungen, Präzisionskomponenten, Gelenkwellen und Kupplungen sowie Sondermaschinen und Prüfstände. Damit ermöglicht Poppe + Potthoff technisch anspruchsvolle Lösungen im Automobil- und Nutzfahrzeugbereich, der Schiffsindustrie, im Werkzeug- und Maschinenbau sowie weiteren Industrien. Das 1928 gegründete Familienunternehmen mit Hauptsitz und Technologiezentrum in Werther (Deutschland) beschäftigt mehr als 1200 Mitarbeiter. Mit Tochterunternehmen und langjährigen Partnern ist Poppe + Potthoff in über 50 Ländern kundennah aktiv. www.poppe-potthoff.com