Asphärische Linsen haben ein komplex geformtes Profil. Damit können Abbildungsfehler vermieden werden, die bei sphärischen Linsen unvermeidlich sind. Ihre Herstellung erfolgt meist mithilfe mehrstufiger CNC-Schleifverfahren. Dabei wird zunächst über Schleifprozesse ein Linsenrohling geformt, der bei SCHOTT magnetorheologisch bis auf 0,2 µm PV exakt zurechtpoliert und anschließend beschichtet wird.
Da jeder Rohling individuell bearbeitet wird, sind die Linsen in ihrer Ausführung sehr flexibel. Sie können aus allen Arten von Gläsern, auch synthetischem Quarzglas, gefertigt werden. Das CNC-Verfahren eignet sich besonders für die Fertigung von kleinen bis mittelgroßen Serien mit Durchmessern von 12 bis 180 mm. So ist SCHOTT derzeit beispielsweise sehr aktiv bei der Herstellung von Asphären aus synthetischem Quarzglas für verschiedene LASER-Anwendungen.
„Für die kostengünstige Herstellung größerer Serien oder bei kleinen, komplex geformten optischen Komponenten eignet sich hingegen bevorzugt das Präzisionsblankpressverfahren“, erklärt Charles Bernheim, Product Manager Optical Components bei SCHOTT Advanced Optics in Mainz. „Dabei werden polierte Vorformen aus Low Tg Glas erhitzt und mithilfe einer Pressform in Form der optischen Komponente, die produziert werden soll geprägt.“
Speziell für das Blankpressen hat SCHOTT die sogenannten „Low Tg“-Gläser entwickelt. Sie lassen sich bereits bei einer niedrigen Transformationstemperatur (Low Tg) verformen und damit unter Einsatz etablierter Maschinen und Formmaterialien verarbeiten. Aufgrund der höheren Basisinvestition für die Pressform eignet sich dieses Verfahren für die Fertigung größerer Stückzahlen.
Der typische Linsendurchmesser beim Präzisionsblankpressen liegt zwischen 1,5 und 40 mm. Die Linsenstrukturen können dabei äußerst fein und zugleich sehr steil geformt sein. Typische Anwendungen des Massenproduktionsverfahrens sind z.B. asphärische Linsen für Mikroskope, Kameras oder Ferngläser sowie für Linsenarrays für LED-Beleuchtungen.