Die Wirtschaft brummt, das Einkommen steigt und über 80 Prozent der Befragten sehen ihren Arbeitsplatz gesichert. „Die Stuttgarter sind derzeit äußerst optimistisch, was die nahe Zukunft angeht“, resümiert Axel Weirauch, Präsident der Wirtschaftsjunioren Stuttgart die Befragungsergebnisse.
Angesichts der Zuversicht sinke allerdings auch die Bereitschaft, für die Sicherung des eigenen Arbeitsplatzes notfalls Opfer zu bringen. „Längere oder unregelmäßige Arbeitszeiten nimmt man gerade noch hin“, so Weirauch, „doch Zugeständnisse beim Lohn will momentan keiner mehr machen.“
Die Schwaben sehen sich als Gewinner der Globalisierung. Auch dank der qualifizierten Arbeitnehmer. Bei Bewertungen zwischen eins (sehr gut) bis fünf (mangelhaft) erhielten diese am Standort Stuttgart die Note zwei, wogegen die Schulabgänger nur mit einer drei bewertet wurden. „Hier zeigt sich, wie wichtig die Verbesserung des Bildungssystems und die Förderung der Jugendlichen ist“, erklärt Daniel Brinsky, Projektleiter der Bevölkerungsbefragung bei den Wirtschaftsjunioren. Um auch in Zukunft die Nase vorn zu haben, erwarten die Befragten von der Regierung vor allem verstärkte Investitionen im Bildung und Forschung und Umweltschutz sowie eine verbesserte Familienpolitik.
Äußerst zufrieden äußerten sich die Stuttgarter zum hiesigen Kulturangebot und den Einkaufsmöglichkeiten. Auch die Sportmöglichkeiten und die Sicherheit im Kreisgebiet erhielten gute Noten. „Für die Stadt Stuttgart ist diese Rückmeldung äußerst erfreulich“, so Tassilo Zywietz, Geschäftsführer Außenhandelswirtschaft der IHK Region Stuttgart. „Das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind, um den Standort weiter im nationalen und globalen Wettbewerb zu stärken.“
Geteilter Meinung war man hingegen bezüglich des künftig anstehenden Ausbaus des Flughafens Stuttgart: 28 Prozent der Befragten stimmten mit „Ja“ für eine zweite Landebahn, 46 Prozent lehnen den Ausbau ab, der Rest ist noch unentschieden. „Ängste im Zusammenhang mit dem Ausbau sind verständlich“, sagt Volkmar Krämer, Leiter Presse und PR bei der Flughafen Stuttgart GmbH. „Doch sind 28 Prozent Zustimmung in diesem frühen Stadium der Diskussion bemerkenswert. Im Herbst werden neue Untersuchungen vorliegen, auf deren Basis eine möglichst sachliche Diskussion über das Für und Wider fortgeführt werden kann.“