Anders als große Industrie-Konzerne sind die Unternehmen der Kreativwirtschaft eher klein – doch die Branche wächst und bietet attraktive Jobchancen. Um diese kennen zu lernen, kamen die Schüler in die Seidenstraße 57. Etwas versteckt in einem Hinterhof finden sich mehrere Agenturen. Rund 50 Kreative arbeiten hier in verschiedenen Disziplinen wie Werbung, Internet, Design und Public Relations.
„Es gibt eine große Bandbreite an Berufen im Medienumfeld. Doch wissen nur wenige Schüler, was Grafikdesigner oder PR-Berater machen und wie ihr Arbeitsalltag aussieht“, erklärt Oliver Hahr von oha communication. „Wir freuen uns, dass wir einen Einblick geben konnten. Denn in der Branche gibt es viele Chancen für qualifizierte Leute, die als Spezialisten im Netzwerk und auf Augenhöhe mit Partnern und Kunden arbeiten wollen.“
Neugierde, Offenheit, Nutzenorientierung und Gestaltungswille sind gefragte Fähigkeiten in der Kreativwirtschaft. Das erfuhren die Schüler während des Besuchs bei den PR-Experten von oha communication und dem Büro für Kommunikationsdesign Engenhart Stuttgart. Die Veranstaltung fand im Rahmen des neuen Schulfachs „Life skills“ statt, das vor zwei Jahren am Hölderlin Gymnasium eingeführt wurde.
Unternehmen aus verschiedenen Bereichen der Wirtschaft unterstützen die Schule bei der Vermittlung von Praxis-Erfahrungen. Ebenso die Wirtschaftsjunioren, die Bewerbungs- und Präsentationstrainings sowie Betriebsbesichtigungen organisieren. Als Verband von jungen, unternehmerisch denkenden Menschen in Stuttgart stammen die Mitglieder aus verschiedenen Branchen, vor allem aus kleinen und mittleren Unternehmen (KMU).
Fast 60% der Beschäftigten in Deutschland waren 2005 in kleinen und mittleren Unternehmen angestellt. Dies ergab eine Studie des Statistischen Bundesamtes von 2008. Bei den Auszubildenden waren es laut Bundesagentur für Arbeit sogar 72%. Ein guter Grund, früh den Kontakt zwischen diesen Unternehmen und den Schülern herzustellen und zu stärken.