Abstandhalter im Auswärtigen Dienst

Neoklassizistische Residenz der Deutschen Botschaft in Chile erhält neue Sprossenfenster mit Thermix von Ensinger

Nufringen (Deutschland)/Santiago (Chile), 18. April 2018 - Wie sich Denkmalschutz und Energieeffizienz bei der Sanierung historischer Gebäude vereinen lassen, zeigt ein deutsch-chilenisches Bauprojekt in Santiago de Chile. Einfach verglaste Sprossenfenster wurden dabei durch hoch dämmende Sicherheitsfenster und -türen mit Thermix Warme Kante Abstandhaltern und Thermix Wiener Sprossen ersetzt.

Chile gehört zu den führenden Wirtschaftsnationen Lateinamerikas sowie zu den größten Rohstoffproduzenten. Das Land zwischen Anden und Pazifik ist kaum 200 km breit, erstreckt sich jedoch über 4200 km in die Länge – von der Atacamawüste im Norden bis zur Antarktis im Süden. Etwa auf halber Höhe liegt das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes, die Hauptstadt Santiago, in deren Umgebung rund 45 Prozent der Chilenen leben.

Erdbeben- und zukunftssicher saniert

Die deutsche Botschaft befindet sich im Stadtteil Vitacura, die Residenz des Botschafters liegt im nahegelegenen Villenviertel von Las Condes. Das Haupthaus (Baujahr 1944) und der Personalanbau (von 1959) stehen wegen ihrer neoklassizistischen Fassade zusammen mit einem Großteil der Nachbargebäude unter Ensembleschutz. Eine Untersuchung zeigte jedoch, dass das Gebäude „akut erdbebengefährdet“ sei. Vor einigen Jahren wurde es aus Sicherheitsgründen vorsorglich geräumt.

„Zur Erdbebenertüchtigung haben wir das Primärtragwerk nun verstärkt“, erklärt Oliver Heckel, Projektleiter für Auslandsobjekte beim Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR). „Um die Eingriffe so gering wie möglich zu halten, wurde dazu das Innere des Gebäudes über alle Geschosse mit einem Stahlbetonkern versteift. Im Zuge dieser Maßnahme wurden auch sämtliche technischen Anlagen, der Innenausbau, die Fassaden und Fenster sowie die Außenanlagen denkmalgerecht modernisiert.“

Deutsch-chilenisches Bauprojekt

Seit 1955 gehört das Objekt der Bundesrepublik Deutschland. Dies führte bei der Sanierung zu besonderen Herausforderungen: Einerseits wollte man bei der Bauausführung aus Kosten- und Effizienzgründen sowie zur Sicherstellung der Wartung auf örtliche Standards und Partner setzen. Andererseits mussten auch einige deutsche Normen erfüllt werden. Das betraf das vorgeschaltete EU-Vergabeverfahren für öffentliche Aufträge sowie die Anforderungen an die Sicherheit und die Energieeffizienz des Gebäudes.

Im Vergabeverfahren setzte sich schließlich ein Architektenteam als Generalplaner durch, das sowohl in Deutschland als auch in Chile beheimatet ist. 12.523 km Luftlinie trennen die Gründer von FAR, die seit dem Studium an der RWTH Aachen zusammenarbeiten. Marc Frohn lebt in Berlin, Mario Rojas in Santiago de Chile. Für die international vernetzten Architekten sind Abstand und Nähe die Schlüssel, um neuartige Verbindungen zu knüpfen, etwa bei der Altbausanierung in Chile nach deutschen Energieeffizienz-Kriterien.

Denkmalschutz und Energieeffizienz vereint

„Die Bedeutung der Energieeffizienz wurde in Chile längst erkannt. Seit 2011 gibt es beispielsweise ein Klassifizierungssystem für energieeffiziente Gebäude, wenngleich noch auf freiwilliger Basis“, erklärt Mario Rojas. „Dass die Anforderungen strenger werden, ist klar, unklar ist: wann und wie.“ Um eine eindeutige Orientierung zu erhalten, ließ das BBR die Residenz des Botschafters in Anlehnung an die strengen Anforderungen der deutschen Energieeinsparverordnung (EnEV) Anfang 2014 untersuchen.

Die Gebäudesimulation zeigte, dass die Energiebilanz durch den Einbau neuer Fenster nachhaltig zu verbessern war. Aufgrund der vom BBR geforderten Zertifizierungen, die in Chile unüblich sind, kontaktierte FAR die LIP-GmbH in Bad Salzuflen, ein Spezialist für Sicherheitsisolierfenster und -türen. Dieser entschied sich für Zweifach-Isolierglasscheiben von Nowak Glas aus Bochum mit Thermix Abstandhaltern von Ensinger, teils mit Thermix Wiener Sprossen, um die Sprossenfenster zu ersetzen.

Sicherheit bei engsten Toleranzen

Thermix Abstandhalter bestehen aus hoch wärmedämmendem Kunststoff mit einer Diffusionssperre aus Edelstahl. Sie optimieren die thermische Trennung der Isolierglasscheiben, minimieren die Kondenswasserbildung am Glasrand und ermöglichen Fenster mit sehr gutem UW-Wert. „Zudem ist Thermix starr und stabiler als weiche Abstandhalter“, erklärt Andreas Mertens, Vertriebsleiter bei Nowak Glas. „Das bringt bei großen Glasformaten und bei Verbund-Sicherheitsglas Vorteile“.

Um das Aufmaß für die 55 Fenster mit einer Gesamtfläche von rund 235 m2 zu nehmen, wurde Wolfgang Olschewsky, Geschäftsführer der LIP-GmbH extra eingeflogen. „Bei diesem Projekt waren extrem geringe Einbautoleranzen einzuhalten, besonders im Badezimmer musste die Fensterposition exakt mit dem Raster der handgefertigten Wandfliesen übereinstimmen“. Als die in Deutschland maßgefertigten Fensterelemente in Chile eintrafen, war er erneut vor Ort, um die präzise Montage zu begleiten und zu gewährleisten.

Nun sorgen neue eichengerahmte Sicherheitsfenster und -türen mit einem UW von 1,3 W/m2K für konstante Temperaturen in der Residenz. Das Klima in Santiago ist zwar im Allgemeinen mild, allerdings gibt es oft schroffe Temperaturwechsel. Und auch die Erde bebt immer wieder – wie etwa zwei Wochen nach der Übergabe des Gebäudes mit der Stärke 8,2. Doch das ertüchtigte Gebäude steckt Turbulenzen gelassen weg, ein Sinnbild für die Nachhaltigkeit weitsichtig gepflegter Außenbeiziehungen.

Weitere Informationen: www.bbr.bund.de, www.thermix.de

 

Das Objekt in Kürze:

Bauherr Bundesrepublik Deutschland
Nutzer Botschafter der Deutschen Botschaft in Santiago de Chile
Adresse Santiago de Chile, Stadtbezirk Las Condes
Projektleitung Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung BBR, Abteilung Ausland III A2, Bonn
Generalplaner Architektur, Energiekonzept, Interior Design und Objektüberwachung, FAR Frohn & Rojas Planung GmbH, Berlin/Santiago de Chile
Generalunternehmer Constructora ECOFAL Ltda., Santiago de Chile
Fenster und Türen LIP-GmbH, Bad Salzuflen
Isolierglas Isopane, teils als Sicherheitsisolierglas, Nowak Glas, Bochum
Abstandhalter Thermix TX.N plus und Thermix Wiener Sprosse, Ensinger, Nufringen
Gesamtkosten* 2,01 Mio. Euro, davon 1,46 Mio. € Bauwerkskosten
Bauzeit 1 Jahr
Gesamtfläche 2928 m2 (Areal)
Bruttogrundfläche 962 m²
Nutzfläche 555 m²

*Stand der haushaltsrechtlich anerkannten Kosten einschließlich Honorare. Aufschläge für allgemeine Risiken und zwischenzeitliche Preisindexsteigerungen sind nicht enthalten.

Bild 5 und 6: Thermix Abstandhalter von Ensinger sorgen in Isolierverglasungen für die ‚Warme Kante‘. Quelle: Ensinger GmbH

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Bild 5 und 6: Thermix Abstandhalter von Ensinger sorgen in Isolierverglasungen für die ‚Warme Kante‘. Quelle: Ensinger GmbH

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Bild 3 und 4: Einbau der neuen Sicherheitsglastüren und -fenster: Fensterbauer LIP-GmbH setzte auf Zweifach-Isolierglas von Nowak Glas mit Thermix Warme Kante Abstandhaltern und Wiener Sprossen. Quelle: FAR Frohn & Rojas

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Bild 3 und 4: Einbau der neuen Sicherheitsglastüren und -fenster: Fensterbauer LIP-GmbH setzte auf Zweifach-Isolierglas von Nowak Glas mit Thermix Warme Kante Abstandhaltern und Wiener Sprossen. Quelle: FAR Frohn & Rojas

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Bild 1 und 2: Bei der Sanierung und Erdbebenertüchtigung der Residenz der Deutschen Botschaft in Santiago de Chile (hier: Gebäudefront und Gartenansicht) galt es auch deren Energiebilanz zu verbessern. Quelle: Christian Hagemann für das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)

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Bild 1 und 2: Bei der Sanierung und Erdbebenertüchtigung der Residenz der Deutschen Botschaft in Santiago de Chile (hier: Gebäudefront und Gartenansicht) galt es auch deren Energiebilanz zu verbessern. Quelle: Christian Hagemann für das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)

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Über Thermix

Thermix Abstandhalter verbessern die thermische Trennung von isolierverglasten Fenstern, Türen und Fassaden. Dadurch lassen sich Energie und damit Heiz- und Kühlkosten sowie CO2 einsparen. Thermix Abstandhalter sorgen als Randverbundsystem der Isolierverglasung für eine „Warme Kante“. Zudem ermöglichen die Thermix Wiener Sprossen echt aussehende Sprossenfenster mit exzellenter Dämmung. Beide Produkte lassen sich einfach und effizient verarbeiten. Speziell entwickelte Eckwinkel und Längsverbinder sorgen jederzeit für passende und sichere Verbindungen. Thermix ist eine Marke von Ensinger, einem der führenden Spezialisten für technische Hochleistungskunststoffe. Weitere Informationen unter: www.thermix.de

Über Ensinger

Die Ensinger-Gruppe beschäftigt sich mit der Entwicklung, Fertigung und dem Vertrieb von Compounds, Halbzeugen, Profilen und technischen Teilen aus Konstruktions- und Hochleistungskunststoffen. Ensinger bedient sich einer Vielzahl von Herstellungsverfahren, v.a. Extrusion, mechanische Bearbeitung und Spritzgießen. Mit insgesamt 2.400 Mitarbeitern an 33 Standorten ist das Familienunternehmen in vielen Industrieregionen weltweit mit Fertigungsstätten oder Vertriebsniederlassungen vertreten. Weitere Informationen unter: www.ensingerplastics.com