Wiener Sprosse für energieeffiziente Fenster

Ensinger erweitert zur Glasstec das Sprossen-Sortiment und empfiehlt die exakte Berechnung des Uw-Wertes

Nufringen (Deutschland), 8. Januar 2015 - Sprossen geben dem Fenster und damit auch dem Gebäude einen besonderen gestalterischen Charakter. Im Rahmen von Bebauungsplänen oder des Denkmalschutzes kann der Einsatz von Sprossenfenstern sogar gefordert sein. Ensinger hat das Sortiment jetzt vervollständigt: Die Thermix® Wiener Sprosse ist nun in den Stärken 11,4 mm sowie 9,4 mm jeweils in den Breiten 21,4 mm, 25,4 mm und 31,4 mm erhältlich.

Die Wiener Sprossen sind passend zu den Abstandhaltern Thermix® TX.N® plus in sechs Farben lieferbar, auf Wunsch sind auch individuelle Färbungen realisierbar (siehe „Wiener Sprosse für die Oper Leipzig“). Ergänzendes Zubehör wie Sprossenkreuze und Anschussstücke sorgen für sichere Verbindungen. Als Rechteck-Hohlkammerprofile sind Thermix® Wiener Sprossen viel einfacher zu verarbeiten als Duplex-Lösungen aus Abstandhalterprofilen. Thermix® Wiener Sprossen werden aus glasfaserverstärktem Kunststoff hergestellt. Die Materialien sind UV-beständig, foggingfrei und überzeugen durch eine extrem niedrige Wärmeleitfähigkeit des Kunststoffs.

Wiener Sprosse: Optisch und energetisch top

Doch wie wirkt sich die Sprosse generell auf den Wärmedurchgangskoeffizienten des Fensters aus? Dazu gilt es zunächst zu unterscheiden: Handelt es sich um eine glasteilende Sprosse, eine Dekorsprosse oder eine Wiener Sprosse? Die „echte“ Sprosse, bei der mehrere Isolierglassegmente zu einem Fenster vereinigt werden, ist wärmetechnisch am ineffizientesten. Dekorsprossen und Wiener Sprossen sind deutlich besser. Sie werden im Scheibenzwischenraum angebracht und unterteilen das Isolierglas nur optisch. Anders als bei der Dekorsprosse bringt der Fensterbauer bei der Wiener Sprosse zusätzlich Zierleisten auf der Glasaußenseite an, die das Fenster wie ein echtes Sprossenfenster aussehen lassen (siehe Infokasten „Auf die Sprosse kommt es an“).

Gemäß DIN EN 14351-1, Tabelle J.1 werden zur Berechnung des Uw-Werts pauschale Zuschläge auf den Uw-Wert eines Fensters ohne Sprossen gegeben. In der Praxis erweist sich dieser Weg jedoch als sehr ungenau und nachteilig für die Sprosse, da für die Zuschläge der „worst case“ zugrunde gelegt wurde. Bei der exakten Berechnung zeigt sich hingegen: Wird ein „warmes“ System aus technischem Kunststoff wie die Thermix® Wiener Sprosse verwendet, liegt die Erhöhung des Uw-Wertes lediglich im Hundertstelbereich.

Genaue Berechnung des Uw-Wertes mit Sprosse

Um den Wärmedurchgangskoeffizienten (Uw) eines Sprossenfensters zu berechnen, benötigt man zusätzlich zu den bekannten Größen lediglich die Länge und den Ψ-Wert (sprich: Psi-Wert) der Sprosse. Die Berechnungsformel lautet: Uw = Ag x Ug + Af x Uf + lg x Ψg + lSprosse x ΨSprosse / Ag + Af. Grundlegende Ψ-Werte der Thermix® Wiener Sprossen wurden dazu vom Institut für Fenstertechnik ift Rosenheim in Zweifach- und Dreifach-Isolierglas berechnet und sind im Datenblatt von Ensinger ersichtlich. Ψ-Werte für andere Isolierglasaufbauten berechnet Ensinger gerne auf Anfrage.

Um Architekten, Planern und Fensterbauern die Berechnung des Wärmedurchgangskoeffizienten des Sprossenfensters zu erleichtern, bietet Ensinger ab September auf der Website www.thermix.de einen aktualisierten und einfach zu nutzenden Uw-Rechner an, der schnelle und verlässliche Ergebnisse liefert. Weitere Online-Hilfen von Ensinger sind ein Fensterkonfigurator sowie ein Heizkostenrechner, der mit wenigen Klicks zeigt, wie stark wärmetechnisch optimierte Fenster zur Heizkostenreduktion im Haushalt beitragen.

Auf die Sprosse kommt es an:

Sprossenfenster lassen sich in drei übliche Grundtypen segmentieren:

  • Glasteilende Sprosse: In diesem Fall besteht das Fenster tatsächlich aus mehreren einzelnen kleinen Isoliergläsern. Dies wirkt sich negativ auf die wärmetechnischen Eigenschaften des Fensters aus, weil der Anteil des Randverbundes im Vergleich zur Glasfläche hoch ist. Aus diesem Grund erhält das Fenster bei dieser Lösung mit ΔUW = 0,4 W/(m2K) die höchste pauschale Erhöhung des Wärmedurch-gangskoeffizienten gemäß DIN EN 14351-1. Außerdem wird der Randverbund bei kleinformatigen Scheiben stärker belastet.
  • Dekor- oder Ziersprosse: Die Dekorsprosse liegt zwischen den Isolierglasscheiben und es werden keine weiteren Sprossen bzw. Abdeckungen außen auf dem Isolierglas befestigt. Es wird somit eine ebene Glasfläche beibehalten und es entsteht optisch nicht der gleiche Eindruck wie bei einem Fenster mit glasteilenden Sprossen.
  • Wiener Sprosse (Kastensprosse): Die Wiener Sprosse vermittelt den optischen Eindruck eines Fensters mit glasteilenden Sprossen. Die Sprosse liegt zwischen den Isolierglasscheiben. Außen werden Zierleisten auf die Scheibe aufgeklebt. Die pauschalen Zuschläge gemäß DIN EN 14351-1 für Dekor und Wiener Sprossen sind identisch. Sie liegen bei ΔUW = 0,1 W/(m2K) für ein einfaches Sprossenkreuz bzw. ΔUW = 0,2 W/(m2K) für ein mehrfaches Sprossenkreuz. Verwendet man statt der groben Näherungswerte die Ψ-Werte einer thermisch optimierten Thermix® Wiener Sprosse, zeigt sich: Der Wärmedurchgangskoeffizient steigt in den meisten Fällen lediglich um wenige Hundertstel an.

Beispielrechnung mit Thermix® Wiener Sprosse:

Thermix® Wiener Sprossen werden aus technischem Kunststoff gefertigt, der eine ca. 700-fach geringere Wärmeleitung besitzt, als Aluminium. Damit lassen sich nicht nur Heizkosten sparen, sondern auch das Risiko von Kondenswasser- und Schimmelbildung im Glasrandbereich der Sprossen durch erhöhte Oberflächentemperaturen erheblich reduzieren.Welchen Uw-Wert hat ein Holzfenster in der Standardgröße von 1,23 x 1,48 m mit einem Uf-Wert von 1,4 W/(m2K) und einer Wärmedämmverglasung (4/16/4) mm mit Ug=1,1 W/(m2K), bei einem einfachen Sprossenkreuz mit der Thermix® Wiener Sprosse 21,4 x 11,4 mm?

  • Bei Ansatz der pauschalen Erhöhung nach DIN EN 14351-1 ergibt sich ein Uw-Wert von 1,4 W/(m2K)
  • Bei Berechnung auf Basis von Ψ-Werten steigt der Uw-Wert lediglich um 0,02 W/(m2K) auf 1,32 W/(m2K). Da nur zwei wertanzeigende Stellen angegeben werden, wäre der Uw-Wert weiterhin 1,3 W/(m2K).

Bei einem Einfamilienhaus mit ca. 30 m2 Fensterfläche hätte die Sprosse einen theoretischen Heizkosten-Mehrverbrauch im Wert von lediglich etwa 4 € pro Jahr zur Folge.

Weitere Informationen zu Thermix® Wiener Sprosse: http://www.thermix.de/de/sortiment/thermixr-wiener-sprosse.htmlWeitere Informationen zu Thermix® TX.N® plus Abstandhaltern: http://www.thermix.de/de/sortiment/thermixr-txnr-plus-abstandhalter.html

Formel zur Berechnung des Uw-Werts eines Sprossenfensters: Benötigt werden die üblichen Werte des Fensters:

Fläche und Wärmedurchgangskoeffizient der Verglasung (Ag, Ug) und des Rahmens (Af, Uf) sowie Umfangslänge (lg) und Ψ-Wert der Verglasung (Ψg). Hinzu kommen lediglich: die Länge und der Ψ-Wert der Sprosse.

Quelle: Ensinger

Bild herunterladen

Formula for calculation of the Uw value of a glazing bar window. Requires the customary value of the window:

Surface and thermal transmission coefficient of the glazing (Ag, Ug) and the frame (Af, Uf) as well as the peripheral length (lg) and Ψ value of the glazing (Ψg). Added to this are only: The length and Ψ value of the bars.

Source: Ensinger

Bild herunterladen
Bild herunterladen
Bild herunterladen
Bild herunterladen

Basic types of glazing bar windows: Left: Decorative bar, Centre: Muntin bar, Right: Structural bar.

Source: German Flat Glass Association BF /Ensinger

Bild herunterladen

Moderne Sprossen geben dem Fenster und damit auch dem Gebäude einen besonderen gestalterischen Charakter. Im Rahmen von Bebauungsplänen oder des Dankmalschutzes kann der Einsatz von Sprossenfenstern sogar gefordert sein. Die Thermix® Wiener Sprosse von Ensinger sorgt dabei für eine hohe Energieeffizienz.

Bild herunterladen

Moderne Sprossen geben dem Fenster und damit auch dem Gebäude einen besonderen gestalterischen Charakter. Im Rahmen von Bebauungsplänen oder des Dankmalschutzes kann der Einsatz von Sprossenfenstern sogar gefordert sein. Die Thermix® Wiener Sprosse von Ensinger sorgt dabei für eine hohe Energieeffizienz.

Bild herunterladen
Bild herunterladen

Grundtypen von Sprossenfenstern: Links: Dekorsprosse, Mitte: Wiener Sprosse, Rechts: Glasteilende Sprosse.

Quelle: BF Bundesverband Flachglas/Ensinger

Bild herunterladen
Bild herunterladen
Bild herunterladen

Über Ensinger: Die Ensinger-Gruppe beschäftigt sich mit der Entwicklung, Fertigung und dem Vertrieb von Compounds, Halbzeugen, Profilen und technischen Teilen aus Konstruktions- und Hochleistungskunststoffen. Ensinger bedient sich einer Vielzahl von Herstellungsverfahren, v.a. Extrusion, mechanische Bearbeitung und Spritzgießen. Mit insgesamt 2.100 Mitarbeitern an 27 Standorten ist das Familienunternehmen in allen wichtigen Industrieregionen weltweit mit Fertigungsstätten oder Vertriebsniederlassungen vertreten. Weitere Informationen sind zu finden unter www.ensinger-online.com