Um die Qualität von medienführenden Bauteilen nachzuweisen, werden die Komponenten unter Druck gesetzt, bis sie platzen. Der Vorgang wird exakt vermessen und dokumentiert, um die Bauteile für spezifische Anwendungen optimal auszulegen – der Berstdruck wird zum Teil mit 100.000 Messwerten pro Sekunden ermittelt. Bei Poppe + Potthoff Maschinenbau erfolgt der Druckaufbau dabei mithilfe einer Technologie, die schneller, präziser und wartungsärmer ist, als herkömmliche Systeme.
Patentiertes Feinregelverfahren
Für die Berstdruck-Prüfung stehen zwei Prüfkreise mit unterschiedlichen Arbeitsweisen zur Verfügung. Ein eigens entwickeltes, verschleißfreies Feinregelverfahren mit einer Toleranz von +/- 0,1 bar ermöglicht einen sehr präzisen, frei programmierbaren und wiederholgenauen Druckanstieg bis 50 bar. Im anderen Prüfkreis arbeitet ein pneumatisch angetriebener Druckübersetzter, mit dem ein Druck bis 400 bar erzeugt werden kann. Als Prüfmedium dient normales Netzwasser oder Prüf-Öl.
Der Prüfstand ist eine autark arbeitende Anlage. Er ist speziell für die Kunststoff-Industrie entwickelt worden. Die Prüflinge können unkompliziert über Schnellkupplungen adaptiert werden. Weiterhin ist eine Schnellwechselvorrichtung möglich, um das Montieren des Prüflings von Hand außerhalb der Prüfkammer durchzuführen. Optional ermöglicht ein Handscanner die Identifikation der Bauteile, um die Berstdrücke jedem Bauteil individuell zuzuordnen.
Flexible Software-Struktur
Die speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) besitzt eine serielle Schnittstelle zum Datenaustausch. Die Eingabe der Prüfanforderungen geschieht über das Touchpanel, mit LabVIEW-Anwendungen von National Instruments erfolgt die Messdatenerfassung und Visualisierung. Die offene Software-Struktur ermöglicht es, zusätzliche Sensoren und Daten bei der Prüfung einzubinden, etwa zur Vermessung der Materialdehnung. So können alle kundenspezifisch relevanten Parameter abgebildet werden.