Angesichts einer ganzen Reihe eher lauwarmer Sanierungen steckt in vielen Verarbeitungsprozessen nach wie vor noch zuviel Kapital“, unterstreicht Balzer mit Sicht auf die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes seinen Appell. Laut der Behörde ist in der Automobilzulieferer- und Automobilindustrie die am Vorjahresmonat gemessene Absatzänderung von April bis Juni d. J. von minus 36 auf jetzt minus 20 Prozent gefallen. Kumuliert für das erste Halbjahr liegt sie bei minus 31 Prozent. Einsparen lässt sich Kapital laut Balzer im Wesentlichen nur durch drei Maßnahmen – die Eingrenzung des Produktionsprogramms, eine stark optimierte Zulieferlogistik und durch eine durch Kooperation mögliche Kostensenkung in den indirekten Prozessen.
„Manchem etabliertem Unternehmen fällt es schwer, das Produktionsprogramm einzugrenzen und im Zweifel, Standorte zusammen zu legen. Das hat sich jedoch in den vergangenen Monaten als der sicherste Weg aus der Krise erwiesen“, analysiert Balzer die aktuelle Lage. Wo jetzt Unternehmen aus einer Insolvenz heraus wieder auf starke, durch Kapitalzuflüsse abgesicherte Beine gestellt würden, dürfte dies den Konkurrenzdruck steigern: „Dann wird es dort, wo zu zögerlich saniert wurde, zum Zapfenstreich kommen.“ Insgesamt sei insofern bei sich aufhellenden Rahmenbedingungen für Produktion und Absatz mit keiner kurzfristigen Entspannung in diesem Industriesegment zu rechnen.